Wenn Lernprozesse frustrierend und konfliktbehaftet sind, sorgt das fast immer für schlechte Stimmung in der Familie. Nicht immer sind langweilige Lerninhalte oder fehlendes Interesse für ein bestimmtes Fach die Ursache. Oft lassen sich ungünstige, unterbewusst abgespeicherte Glaubenssätze und unvorteilhafte Prägungen hinter Lernblockaden ausmachen, ausgelöst durch das schulische oder familiäre Umfeld. Auch Einflüsse aus der Vergangenheit können Wahrnehmungs- und Lernfähigkeit beeinträchtigen. Grundsätzlich geht es beim Lerncoaching darum, wie das Lernen selbst nach den individuellen Bedürfnissen deines Kindes gestaltet werden kann und welche Methoden, Tricks und Kniffe sich im Alltag als hilfreich und nachhaltig erweisen. Allerdings sind erarbeitete Lernstrategien nur erfolgreich und nachhaltig, wenn die ursächlichen Probleme für Lernschwierigkeiten gelöst werden.
Es ist Zeit für ein Umdenken beim Lernen
Kinder, die nichts lernen wollen, gibt es nicht. Nur ist das, was sie in der Schule lernen sollen, nicht das, was sie lernen wollen. Als hätten sie ein Gespür dafür, dass sie für den überwiegenden Teil der Unterrichtsinhalte im Leben überhaupt keine Verwendung haben werden. Wozu also diese Quälerei? Warum nicht praxisorientierte, lebenspraktische Dinge lernen, mit denen unsere Kinder verstehen, wie das Leben so funktioniert? In einigen Schulen werden bereits neue Lernkonzepte ausprobiert und umgesetzt, allerdings sehr dosiert und mit wenig Willen zu einer flächendeckenden Schulreform. Aber solange es so ist, wie es nun mal ist, können wir unsere Kinder mit entsprechenden Strategien dabei unterstützen, dass sie so unbeschadet wie möglich ihre Schulzeit bewältigen. Bewertungen, Leistungsdruck und Prüfungsstress erzeugen nicht selten ein verzerrtes Selbstbild bei Kindern. Sie vergleichen ihre Leistungen mit denen anderer Kinder, nehmen sich Kritik fast immer zu Herzen und denken, sie seien nicht gut genug, so wie sie sind. Von solchen Erfahrungen sind wohl die wenigsten Kinder ausgenommen und wir können sicher sein, dass das großen Einfluss auf allen Ebenen ihrer Entwicklung hat.
Ein Lerncoaching bietet Hilfe zur Selbsthilfe und unterstützt Kinder in ihrer Selbstwirksamkeit und Eigenverantwortlichkeit. Lerncoaching setzt direkt beim Lernenden selbst nicht beim Lernstoff an und berücksichtigt neben den individuellen, persönlichen Eigenschaften auch die äußeren Faktoren, die das Lernen positiv oder negativ beeinflussen. Sie entdecken durch ein Coaching, wie, wann und wo sie am besten lernen und welche die für sie effizientesten Methoden sind, um mit wenig Zeitaufwand das geforderte Lernpensum zu stemmen. Ziel eines Lerncoachings sollte es immer sein, mehr Freizeit zu generieren und mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu haben, und zwar außerhalb der Schule!
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